Tag 2 – Die Projekttage gehen weiter trotz Sturmtief Friederike
Wesseling. Das Sturmtief Friederike zieht über das Rheinland, aber die Schülerprojekttage gehen weiter. Am zweiten Tag schauen wir uns einige der Projektgruppen in Wesseling an. Sehr spannend ist das Projekt „Nanotechnologie erleben“, das im Chemielabor des Goldenberg Europakollegs stattfindet. Die Schülerinnen und Schüler stellen Ferrofluide her, indem sie in Natronlauge als Trägerflüssigkeit eine Metall-Eisen-Salzlösung geben. Es bilden sich Magnetite, kleine Teilchen, die 10 nm, also Nanometer, groß bzw. klein sind. Auch Schulleiter Matthias Herwartz beeindrucken die Experimente sehr.
Die Projektgruppe hält in einem Film fest, wie sich solch ein Ferrofluid verhält (hier klicken).
In einem weiteren Experiment beschichten die Schüler Glas mit einer blauen Nanoschicht. Wenn Strom hier durchgeleitet wird, entfärbt sich die Beschichtung, ohne Strom wird sie wieder blau. Auch hierzu gibt es eine Videosequenz (hier klicken).
Die Projektgruppe „3D-Druck-Workshop“ verbindet ihre Leidenschaft fürs Schachspielen mit dem 3D-Druck, einer Technik, die momentan die Herstellung in allen Industriebereichen – von der Herstellung medizinischer Implantate bis hin zur Lebensmittelherstellung – revolutioniert. Die Jugendlichen stellen mithilfe der Drucker das Schachbrett in Puzzleform und die Schachfiguren selbst her. Der Druck einer Schachfigur dauert ca. 30 Minuten.
Mit Autos, die schnell, aber auch umweltbewusst durch die Gegend kurven, beschäftigt sich die Gruppe „Fahren in die Zukunft“. Die Schüler statten Modellautos, die normalerweise mit Nickel-Cadmium-Akkus fahren, mit den umweltfreundlicheren Lithium-Ionen-Akkus aus. Eine weitere Projektgruppe „Alternativen zum Verbrennungsmotor in Kraftfahrzeugen“ beschäftigt sich mit dem Bau einer Brennstoffzelle – ebenfalls einer umweltbewussten Antriebsvariante.
Interessanterweise haben sich nicht nur Schülerinnen für das Projekt „Labios naturales – die natürliche Lippenpflege“ angemeldet. Die Teilnehmer stellen selbst Lippenpflegestifte her – farblos und sogar in verschiedenen Rottönen. Dabei beschäftigen sie Fragestellungen wie „Welche Zutaten sind am besten geeignet?“ oder „In welchem Verhältnis mischt man die Zutaten am besten?“ Das Lippenbalsam besteht aus den Ingredienzien Sheabutter, Bienenwachs und Kokosöl – aus der Naturkosmetik nicht wegzudenken.
Im Projekt „Was kostet das Leben?“ setzen sich die Jugendlichen mit dem Führen eines eigenen Haushaltes auseinander. Keine unwichtige Frage, denn die Gefahr, in die Schuldenfalle zu rutschen ist groß, wenn man aus dem Elternhaus in die erste eigene Wohnung zieht und die Kosten dafür nicht im Blick hat. Wer bei der Miete nicht den Unterschied zwischen Warm- und Kaltmiete berücksichtigt oder die Nebenkosten nicht in die Finanzplanung einbezieht, wird schnell mit einem finanziellen Minus darstehen. Hierzu gibt die Gruppe Tipps auf Plakaten.
„Möbel-Tuning“ ist das Thema der nächsten Projektgruppe, die aus alten Paletten vielfältige Möbel baut. Dazu wird gesägt, geschliffen, gebohrt und gemalt. Ganz wie bei den Heinzelmännchen. Die Ergebnisse sind gelungen und man kann sie sich auch gut in einem schicken Upcycling-Einrichtungsladen in Köln oder Düsseldorf vorstellen.
Eine Gruppe „Gesundes Kochen von europäischen Spezialitäten“ kümmert sich um das leibliche Wohl und steht den ganzen Tag in der Teeküche des Schulgebäudes. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler eine wichtige Lektion. Ohne Teamwork und Absprachen geht in dem kleinen Raum gar nichts. Sie nutzen jede freie Fläche zum Schnippeln und Rühren aus. Bei der Zubereitung der Wraps ist Bastelgeschick gefragt. Wie faltet man einen Teigfladen, ohne den leckeren Inhalt zu verlieren? Dessert gefällig? Mit einem leckeren Tiramisu ist das Land Italien auf der kulinarischen Landkarte vertreten. Bis auf den letzten Krümel wird alles aufgegessen.