DEKRA Akademie und Goldenberg Europakolleg kooperieren bei Fachkräftequalifizierung
Hürth/Brühl. Die Qualifizierung zukünftiger Fachkräfte verschlug Hubertus Möhrer, Leiter des Kompetenzzentrums der DEKRA Akademie in Brühl, Ende Juni in das Goldenberg Europakolleg in Hürth. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Schulleiter Karl-Wilhelm Friedrich unterschrieb er eine Kooperationsvereinbarung, die es zehn Hürther Schülern ermöglicht, den „Europäischen CNC-Führerschein Fräsen“ zu erlangen. CNC ist die Kurzform von Computerized Numerical Control, was für die computergestützte Steuerung und Regelung von Werkzeugmaschinen, in diesem Fall Fräsmaschinen, steht.
Die Schüler absolvieren momentan die schulische Ausbildung zum „Technischen Assistenten für Konstruktions- und Fertigungstechnik“ und werden im nächsten Jahr das Goldenberg Europakolleg mit dem Abitur in der Tasche verlassen. In ihrem Leistungskurs spezialisieren sie sich auf Maschinenbautechnik und sind damit geeignete Kandidaten für den CNC-Führerschein. Außerdem fallen für sie einige optionale Elemente der Qualifizierung weg, denn “Grundlagen der Metallverarbeitung“ und „Sicherheit am Arbeitsplatz“ standen bereits in der Unterstufe in den schuleigenen Werkstätten auf dem Stundenplan.
Die sieben Module des DEKRA-Qualifizierungsprogramm reichen von den Grundlagen der CNC-Programmierung über die Bedienung der CNC-Steuerung bis hin zur Anwendung grafischer Programmiermethoden für das Fertigen komplexer Werkstücke. Jede der durchlaufenen Phasen wird mit einem Test abgeschlossen, um in die nächste Phase gelangen zu können.
Karl-Wilhelm Friedrich äußert sich zu der Vereinbarung: „Ziel dieser Kooperation ist es, Goldenberger Schülern neben der allgemeinen Hochschulreife eine weitere, praxisorientierte Qualifikation mit auf den Weg zu geben. Damit tritt das Goldenberg Europakolleg dem viel beschworenen Fachkräftemangel im Bereich Maschinenbautechnik mit einem weiteren Schritt entgegen. „Außerdem,“ so Bildungsgangleiterin Ruth Drechsler, „verhilft diese Qualifikation unseren Abiturienten zu einem Vorteil bei der Bewerbung um einen Studienplatz. Universitäten legen mit Blick auf die Studierfähigkeit und das Durchhaltevermögen ihrer Studenten immer mehr Wert darauf, diese Eigenschaften in persönlichen Aufnahmegesprächen festzustellen.“ Eigenschaften, die die Goldenberger Schüler mitbringen, denn sie opfern für die Teilnahme an der DEKRA-Qualifizierung ihre gesamten Sommerferien. Auf die Frage an die Schüler, warum sie das tun anstatt den letzten Sommer vor dem Abitur zu genießen, antwortet Simon Groß (19): „Programmieren macht mir einfach Spaß. Und CNC werde ich später sicherlich gebrauchen können.“
Auch DEKRA-Leiter Hubertus Möhrer ist von der Kooperation überzeugt. „Wir sehen uns in einer Mittlerrolle zwischen Industrie und Schule. Es ist, gerade in einem gewerblich-technischen Berufskolleg, unerlässlich, die Schüler auf die Anforderungen in der Arbeitswelt vorzubereiten.“
Karl-Wilhelm Friedrich erläutert, dass dieses Angebot der Schule zu dem differenzierten Förderkonzept des Goldenberg Europakollegs gehört. „Wir verfügen bereits über eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten für Schüler, die Defizite aufzuarbeiten haben. Wir wollen aber auch die Schüler am oberen Leistungsspektrum fordern, damit sie das Beste aus ihren Möglichkeiten herausholen.“ Diese Fördermöglichkeit beinhaltet neben der zeitlichen Organisation der DEKRA-Qualifizierung vor allem die Übernahme eines Großteils der Kosten. „Wir konnten den Rhein-Erft-Kreis als Geldgeber für den CNC-Führerschein gewinnen, denn CNC gehört heute zum Standard in der Metall verarbeitenden Industrie, dem künftigen Wirkungsfeld unserer Abiturienten,“ so Friedrich.
MÜN