Neues Konzept der Schülerprojekttage am Goldenberg Europakolleg
Hürth/Wesseling. In diesem Jahr haben sich während der Projektwoche am Goldenberg Europakolleg in Hürth und Wesseling die Seiten verkehrt – nicht die Lehrer und Lehrerinnen schlugen den Schülern Projektthemen vor, sondern die Jugendlichen selbst stellten ihren Mitschülern Projektvorschläge zur Wahl.
Aus rund hundert Projekten konnten die Goldenberger Schüler wählen. Mitte Januar war es dann so weit: Drei Tage lang wurden die Schüler, deren Projekte gewählt wurden, zu Teamleitern, besorgten Material, erdachten eine Zeitleiste und stellten ihrer Gruppe den Ablaufplan vor. Koordiniert wurden Projekte, Schüler und Raumplan in einer logistischen Meisterleistung von den Lehrern Ingo Schlierbach und Stefan Wilhelmi.
Hier eine Auswahl der Projekte aus den unterschiedlichen Themenbereichen aus Hürth und Wesseling:
Alternative Antriebe
Um Antriebe der Zukunft ging es in diesem Projekt, das von Berufsschülern zur Wahl gestellt wurde, die eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik absolvieren. Nach einer anfänglichen Diskussion um die Notwendigkeit, alternative Antriebe zum Verbrennungsmotor zu entwickeln bzw. diese zu optimieren, fanden sich Gruppen, die sich auf eine Antriebsart spezialisierten: Brennstoffzelle, Elektromotor und Erdgas (LPG). Die Ergebnisse wurden auf Plakaten und in PowerPoint-Präsentationen festgehalten. Die Gruppe „Brennstoffzelle“ baute sogar ein Modell einer Brennstoffzelle, um mittels Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen. Dazu verbanden sie die Zelle mit einer Autobatterie, um ausreichend Strom zu gewinnen. War das Experiment erfolgreich? Theoretisch ja! Allerdings lief es insofern schief, da die Anschlussdrähte aus Kupfer mit der Säure in Verbindung gerieten. Es kam zu einer Reaktion zwischen Kupfer und Stahl. Die Chemikanten in der Gruppe haben das eindeutig analysiert. Mit ausreichend Zeit für einen weiteren Durchlauf, wäre es sicherlich ein erfolgreiches Experiment gewesen.
Recycling-Anlage – selbst gebaut
Oberstufenschüler der Höheren Berufsfachschule für Technik (Schwerpunkt Labor- und Verfahrenstechnik) in Wesseling stellten sich der Aufgabe, unterschiedliche Abfallprodukte zu trennen, um die Rohstoffe später recyclen zu können.
Dabei nutzten sie die verschiedenen Merkmale der Stoffe und bauten eine Trennstraße, auf der per Magnet Metalle herausgezogen wurden, andere Stoffe wurden aufgrund ihrer Dichte in einem Wasserbehälter gesammelt. Die leichten Teile schwebten an der Wasseroberfläche, wo sie sich problemlos abschöpfen ließen.
Gender-Mainstreaming – Geschlechtsspezifische Entwicklung
Schülerinnen der Chemielaboranten (Mittelstufe) in Wesseling untersuchten in ihrer Projektgruppe Unterschiede in der Entwicklung von Jungen und Mädchen ab der Geburt sowie typische Verhaltensweisen. Dafür studierten sie die Fachliteratur, nutzten Daten des Statistischen Bundesamtes und führten eine Umfrage durch.
Graffiti-Workshop
Am Standort Hürth stand zeitgleich der Graffiti-Workshop der Werbetechnik-Berufsschüler an. Hier brachten die Azubis den sehr interessierten Kursteilnehmern bei, wie man Buchstaben aufbaut, die bunten Farbdosen handhabt und welchen Sprühkopf man für welchen Effekt verwendet: skinny caps vs. fat caps. Eine filmische Retrospektive stimmte in das Thema ein – aber dann ging es endlich ans Sprühen, äh Sprayen.
Technik von Morgen – Konstruktion eines 3D-Druckers
Ein sehr ehrgeiziges Ziel hatten sich die Unterstufenschüler der Höheren Berufsfachschule für Technik gesetzt: Sie wollten einen 3D-Drucker selbst bauen und seine Stromversorgung durch Solarenergie gewinnen. Doch damit nicht genug: Damit nehmen sie an dem Wettbewerb „Wir haben Energie“ der Bildungsgenossenschaft und NRW Bank teil. Außerdem bewerben sie sich damit um den Klimaschutzpreis Wesseling.
Historische Mahlverfahren am Beispiel der Konstruktion einer Senfmühle
Altes Wissen wie traditionelle Handwerkskünste darf nicht verloren gehen – aus diesem Grund stellten sich Schüler der Höheren Berufsfachschule für Technik (Oberstufe) die Aufgabe, eine historische Senfmühle zu konstruieren aus konventionellen Materialien wie Holz und Steinen.
Funktionsweise von Verbrennungsmotoren
Nachdem in einem anderen Projekt schon die Antriebe der Zukunft vorgestellt wurden, schaute diese Projektgruppe auf die immer noch den Automobilverkehr bestimmende Antriebsart: den Verbrennungsmotor.