Zwei Gestalter-Abschlussstufen erkunden die Design-Metropole
Hürth/Amsterdam. Für die Schüler*innen aus zwei Gestaltungs-Abschlussklassen am Goldenberg Europakolleg geht die Schulzeit langsam dem Ende entgegen. Letzte Gelegenheit für eine Studienfahrt, bevor im Mai die Abiturprüfungen anstehen. Erst nachdem die Planung abgeschlosssen war, stellte sich heraus: Beide Klassen hatten dasselbe Ziel für ihre Fahrt ausgewählt – in derselben Woche. Kein Aprilscherz: Am 1. April stiegen sowohl die Schüler*innen der Fachoberschule Gestaltung als auch die Gestaltungstechnischen Assistent*innen in denselben Fernreisebus. Ziel: Amsterdam.
In der kommenden Woche standen mehrere Sehenswürdigkeiten auf dem Programm, zum Teil getrennt, zum Teil für beide Klassen gemeinsam. So unternahmen die beiden Goldenberger Klassen zusammen eine Bootsfahrt durch die Amsterdamer Grachten an einem typischen Aprilwetter-Tag. Von Sonnenschein bis Hagel war alles dabei.
Die Gestaltungstechnischen Assistent*innen besuchten das Van-Gogh-Museum, in dem sie die Werke von Vincent van Gogh, dem Begründer der modernen Malerei, bestaunten. Eins seiner bekanntesten Werke ist „La chambre à Arles“, das Bild zeigt, wie der Maler in einem sehr einfach eingerichteten Zimmer in Frankreich lebte. Die Farben sind, typisch für Gogh, sehr pastös und grob aufgetragen, von dicken schwarzen Pinselstrichen getrennt. Der Blick springt immer wieder zwischen den starken Kontrasten hin und her. Der Duktus folgt der Form der Gegenstände, dadurch kommen verschiedene Richtungen ins Bild. Das Parkett flieht nach hinten, die Bettkante schwingt auf und ab. Die Profilleisten der Tür fügen sich nicht in die Linien des Fluchtpunktes ein und das Bett ragt in den Türrahmen hinein.
Dieses Gemäde spielte am nächsten Tag wieder eine Rolle, als die Fachoberschüler*innen nur einen Katzensprung entfernt das Moco Museum besuchten, in dem moderne Kunst von Banksy, Daniel Arsham ausgestellt werden – und von Roy Lichtenstein, der 1992 in Anlehnung an Van Goghs Gemälde einen 3D-Raum in seinem unverkennbaren Pop-Art-Stil einrichtete.
Stadtführungen durch den historischen Grachtengürtel standen ebenfalls auf dem Programm. Die Tour zum Beginenhof, Königspalast, der ehemaligen Börse und der Alten Kirche endete auf der Panorama-Plattform von oba, der Zentralbibliothek Amsterdams, die gerade ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Von dort konnten die Schüler*innen, die so lange durchgehalten hatten, zusammen mit ihren Lehrerinnen die Aussicht auf die typische Häuser-Silhouette der Stadt genießen. Die Jugendlichen waren aber ebenfalls vom Inneren der öffentlichen Bücherei begeistert – moderne, großzügige Raumaufteilung über mehrere Etagen, Designer-Leselampen, einladende Cafés, Bars und Restaurants, insgesamt eine einladend-inspirierende Atmosphäre. Eine Schülerin fand: „Wenn Bibliotheken in Deutschland so aussähen, wäre ich definitiv öfters da.“ Von dort aus ging es für eine Gruppe interessierter Schüler weiter zum Nemo Science Center, das 1997 von Renzo Piano in Form eines Schiffes entworfene Wissenschafts-Museum. Das schräge Dach des Nemo Centers ermöglicht neben interaktiven wissenschaftlichen Phänomenen auch eine spektakuläre Aussicht auf den Osten Amsterdams.
Die Gestaltungstechnischen Assistent*innen nutzten die Nähe Amsterdams zum Meer, um in Zandvoort am Strand zu grillen. Die Fachoberschüler*innen machten derweil die einzigartigen Second-Hand- und Vintage-Läden unsicher, wo sie tolle Schnäppchen fanden.
Nach fünf intensiven Tagen endete die Klassenfahrt für die beiden Abschlussklassen mit tollen Impressionen. Viel Glück für die Schüler*innen der FOS 12 und GTA O bei ihren anstehenden Prüfungen!