Investition in Maschinenpark garantiert Fachkräfteausbildung
Hürth. Die ersten 100 Tage im neuen Amt sind um. Bernd Stolzis, der Ende Januar die Leitung im Bildungsgang der Industriemechaniker am Goldenberg Europakolleg übernahm, zieht eine erste Bilanz. Der 47-jährige Fachlehrer für Maschinenbau und Fertigungstechnik ist der Hürther Schule bereits seit seinem Referendariat verbunden. Obwohl er nach seinem zweiten Staatsexamen zunächst an einem Berufskolleg in Hennef anfing, als Lehrer zu arbeiten, wechselte er 2004 wieder an das Goldenberg Europakolleg und verstärkt seither das Team rund um die Industriemechaniker.
Seit dem Generationenwechsel zu Beginn des Jahres hat sich einiges getan im Bildungsgang. Stolzis, der selber eine Ausbildung zum Feinmechaniker bei der Leybold AG, damals noch Leybold Heraeus, absolvierte, hat zusammen mit seinen Kollegen ein Förderprogramm entwickelt. Angeregt durch Gespräche mit Ausbildern aus den Betrieben verankerten sie feste Fördereinheiten im Stundenplan. Hier können die Schüler gezielt Schwächen aufarbeiten, beispielsweise in Mathematik und technischer Kommunikation. Die Förderstunden kommen bei den Schülern gut an. So meint Oliver Haurand (23), Industriemechaniker-Azubi bei LyondellBasell: „Es ist praktisch, die Mathematik-Grundlagen wieder aufzufrischen, damit man sich bei wichtigen Rechnungen auf das Wesentliche konzentrieren kann und nicht schon bei der Formelumstellung scheitert.“
Ein weiterer Pluspunkt der Industriemechaniker-Ausbildung am Goldenberg Europakolleg ist die Doppelqualifikation. Während der Zeit ihrer Ausbildung können die Schüler neben ihrem Berufsabschluss zusätzlich die allgemeine Fachhochschulreife erlangen. Auch dafür stellt die Schule zusätzliche Unterrichtsstunden und Lehrerstellen zur Verfügung.
Auch in den Maschinenpark des Goldenberg Europakollegs ist mit Blick auf die Zukunft investiert worden. So schaffte der kommissarische Schulleiter Karl-Wilhelm Friedrich in diesem Schuljahr bereits Drehmaschinen für die Schülerwerkstatt im Wert von 60 000 Euro an. Weitere Maschinen wie eine CNC-Fräsmaschine werden folgen, um die Ausbildung der Berufsschüler in den technischen Berufen weiterhin auf einem hohen Niveau zu gewährleisten. Die noch ausstehende Investition von 130 000 Euro schultert der Rhein-Erft-Kreis als Schulträger.
Landrat Werner Stump begrüßte die Investition ausdrücklich. „Schließlich investieren wir in die Zukunft unserer Region. Dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel können wir nur mit einem breit aufgestellten Bildungsangebot entgegenwirken. Nur so haben wir eine Chance, Fachkräfte im Rhein-Erft-Kreis zu halten“, so Stump.
Bernd Stolzis ist seine neue Aufgabe voller Tatendrang angegangen: „Ich habe einige Ideen, um den schulischen Teil der Industriemechaniker-Ausbildung zu optimieren. Und bin gespannt, wie sie sich umsetzen lassen.“ MÜN