Europawoche am Goldenberg

Sensible Projekte im Zeichen der Flüchtlingsthematik

Hürth/Wesseling. Unsere diesjährige Europawoche stand ganz im Zeichen der augenblicklichen Flüchtlingsthematik. In unterschiedlichen Projektformen bzw. aus verschiedenen Perspektiven näherten sich unsere Schülerinnen und Schüler dieser Problematik. Und ganz abseits der momentan so häufig gehörten/gelesenen Polemisierung dieses polarisierenden Themas, gelang es den Schülerinnen und Schülern mit großer Empathie Transparenz zu schaffen, aufzuklären, Vorurteile abzubauen und Kontakt zu knüpfen.

So lag bei einigen Projekten der Schwerpunkt auf der theoretischen Aufarbeitung von Hintergründen bzw. auf der kreativen Darstellung dieser Recherche-Ergebnisse; bei anderen Arbeitsgruppen wiederum wurde der Kontakt nach Außen fokussiert – sowohl zu Betroffenen, sowie zu zuständigen Behörden, als auch zum privaten Umfeld, zum Zweck einer Spendensammlung.

Bei den Projekten „Gesichter der Flucht“ und „Tür auf für Flüchtlinge“ z. B. stand die direkte Kontaktaufnahme im Mittelpunkt; durch Interviews, gemeinsame Ausflüge/Koch-Events und spielerisches Vertiefen der deutschen Sprache fand eine spannende Annäherung und fruchtbare Zusammenarbeit statt. Julia, die ein Flüchtlingsheim in Kerpen besuchte und intensive Gespräche mit Bewohnern führte, ist „froh und dankbar dafür, dass sie diese Menschen kennen lernen durfte“ und nimmt, mit „großem Respekt vor der Offenheit und dem unglaublichen Mut, wertvolle Erfahrungen mit.“

Um über die Gründe für die Flucht aus dem Heimatland und die unglaublichen, teilweise Jahre dauernden Odysseen der Menschen zu recherchieren und um die Rechercheergebnisse einem breiten Publikum am Präsentationstag zugänglich zu machen, trafen sich z. B. die Mitglieder der Projekte „Raum der Motive“ und „Auf der Flucht nach und durch Europa“. Bei der Aufarbeitung von Informationsmaterial verschlug es den Schülerinnen und Schülern des Öfteren die Sprache. „Einfach unglaubliche Umstände, die z. B. in Eritrea herrschen. Die Menschen fliehen vor lebenslangem Militärdienst, willkürlicher und grausamer Militärdiktatur, Arbeitslosigkeit und Armut – wir leben hier dagegen in einem Paradies, können uns derartige Umstände nicht einmal vorstellen“, so die 19-jährige Mara.

Andere Projekte näherten sich der Thematik von der praktischen Seite. So konnten durch die Arbeitsgruppe „Integration durch Mobilität“ fast dreißig gebrauchte Fahrräder, die wieder fahrbereit gemacht wurden, gespendet werden. Im Projekt „Hallo Nachbar! – Architekturentwurf für integrative Flüchtlingsunterkünfte“ zeigten unsere Schülerinnen und Schüler alternative und unkonventionelle Möglichkeiten auf, um für Flüchtlinge integrative, menschenwürdige und städteplanerisch sinnvolle Unterkünfte zu schaffen. So mancher Vorschlag ließ die Besucher der Präsentation schmunzeln: „Das hätte wirklich schon vorher jemandem einfallen können! Es bietet sich doch total an!“

Die zufriedenen und stolzen Gesichter unserer Schülerinnen und Schüler bei der Präsentation ihrer Arbeit am Freitag sprachen Bände – es hat sich gelohnt! (HÖH)