Hürth/Wesseling. 30. Juni – Pünktlich zu Beginn der Abiturfeier am Goldenberg Europakolleg strahlte die Sonne. Ruth Drechsler, stellvertretende Schulleiterin, begrüßte die Gymnasiasten zusammen mit ihren Familien und Freunden in der Aula, die aus allen Nähten platzte. Sie übernahm die Vorstellung der verschiedenen Bildungsgänge, deren insgesamt 97 Absolventen bei dieser Feier ihre Fachhochschulreifezeugnisse bzw. Hochschulreifezeugnisse in Empfang nehmen konnten:
- Fachschule für Technik
- Gestaltungstechnische Assistenten (AHR/FHR)
- Technische Assistenten für Konstruktions- und Fertigungstechnik
- Maschinenbautechnische Assistenten
- Fachoberschule Gestaltung
- Höhere Berufsfachschule für Technik (Labor- und Verfahrenstechnik)
Anschließend hielt Schulleiter Matthias Herwartz eine Rede, in der er einen weiten Bogen spannte. Dabei berief er sich auf Jean-Paul Sartre, demzufolge der Mensch zur Freiheit verpflichtet sei. Um diese zu gestalten, müsse er die Trägheit seines Gehirns überwinden.
Dies veranschaulichte er an einem Denkspiel des Wirtschafts-Nobelpreisträgers Daniel Kahnemanns. Dazu stellte er den anwesenden Gästen eine Rechenaufgabe. Studien haben ergeben, dass fast die Hälfte der Rechner spontan auf ein scheinbar naheliegendes Ergebnis kommen – das aber falsch sei. Herr Herwartz nahm dies zum Anlass und mahnte die Absolventen, sich auf ihrem weiteren Weg nicht mit einer schnellen Antwort zufriedenzugeben: „Denken Sie Sachen durch! Lassen Sie Ihr Hirn nicht träge werden!“ Ihm zufolge ist dies auch die beste Methode, fake news, die mehr und mehr im Umlauf sind, als solche zu erkennen.
Auf Schülerseite hielt die stellvertretende Schülersprecherin Julia Hillenbach (19) aus der Fachoberschule Gestaltung eine Rede, in der sie auf humoristische Art all die Tipps persiflierte, die sie für das Halten eines gelungenen Vortrages erhalten hatte. Sie hielt dabei sogar den sprichwörtlichen roten Faden in der Hand, der sie durch ihre Ansprache führte. Sie zeigte einen Querschnitt dessen auf, was sie und ihre Mitschüler in der Zeit am Goldenberg Europakolleg gelernt hatten – und hinterfragte kritisch die Nützlichkeit dieses Wissens für den Alltag. Aber sie schloss mit dem Fazit, dass ihre Lehrer ihnen eine wichtige Kompetenz vermittelt haben: „Sie haben uns beigebracht, dass wir unseren Kopf zum Denken und nicht nur als Speicherplatte benutzen sollen und haben uns bei unserer persönlichen Weiterbildung immens unterstützt.“ Nur einen Tipp hat Julia in ihrer gelungen Rede nicht beherzigt: Sie sprach dann doch ein wenig länger als die von ihr angestrebten 10 Minuten.
Als nächstes führten Julian Neid (19) und Tanja Kolb (20), Gestaltungstechnische Assistenten, eine Video-Montage vor, in der sich die einzelnen Schülerinnen und Schüler der Klasse bedankten – für ihre Zeit am Goldenberg Europakolleg, für die vielfältigen Inhalte ihres Bildungsganges – und vor allem bei ihrer Klassenlehrerin Anna Reuter. Oliver Zappen (22), früherer Schülersprecher, gab zur Abwechslung mal einer Lehrkraft eine Empfehlung mit auf den Weg: „Machen Sie weiter so, Sie machen das gut!“ Nicht ganz so gelungene Filmaufnahmen, so genannte Outtakes, lockerten die teilweise sehr emotionalen Szenen auf.
Der Höhepunkt des Abends: Karl-Heinz Schulz, Bildungsgangleiter der Maschinenbautechnischen Assistenten und Antonia Dohmen, Bildungsgangleiterin der Fachoberschule Gestaltung riefen die Absolventinnen des Jahrganges 2017 auf die Bühne und teilten die Zeugnisse aus. Die jeweils sieben Klassenbesten erhielten ein Geschenk aus den Händen ihrer Klassenlehrer.
Und dann war es endlich Zeit zum Anstoßen – und für die Gruppenfotos:
Ein großes DANKESCHÖN gebührt den Mittelstufenschülern der Technischen und Gestaltungstechnischen Assistenten, die sich umsichtig um Auf- und Abbau der Sitzgelegenheiten und die Bewirtung während der Feier kümmerten.